Birnen

Seltene alte Obstsorten

Die Geschichte der Obstsorten ist ein spannender Krimi. Welche Obstsorten gab es schon im Mittelalter, wann wurden die meisten Kirschensorten, wann die Äpfel und Birnen gezüchtet?

Viele alte Obstsorten sind vom Aussterben bedroht. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, einen Obstbaum zu fällen, dessen Sorte Sie nicht kennen, sollten Sie zuvor die Sorte bestimmen lassen. Es könnte sich um eine seltene Obstsorte handeln, vielleicht um eine Verschollene.

Jede verschollene Sorte ist dadurch verschwunden, daß irgendwann der letzte Baum dieser Sorte gefällt wurde.

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Pomologie

Die Pomologie ist die Lehre von den Obstarten und Obstsorten und umfasst deren Bestimmung, Beschreibung, Empfehlung und Erhaltung.

Sie ist nicht nach Pomme, französisch Apfel, sondern nach einer Göttin benannt. Pomona ist die römische Göttin des Obst- und Gartenbaus.

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Pflegetipps für den Baum

Was tut meinem Obstbaum gut?

Was können Sie tun, um Ihrem Baum zu helfen, in dieser klimamäßig schweren Zeit zu überleben? Es gibt mehrere Dinge. einfache Sachen, die jeder ohne großen Aufwand betreiben kann.

1. Beachten Sie die Wichtigkeit eines intakten Bodenlebens

Ein gesunder Boden beherbergt hunderte verschiedener Bodenlebewesen.


Tiefer im Boden leben die anaeroben Bakterien, die keine Luft vertragen und sich von den Mineralien des Bodens ernähren, die sogenannten Steinknacker. Weiter oben leben die aeroben Bakterien, die Luft zum Leben benötigen und liegengebliebene Pflanzenteile zerkleinern und in Humus verwandeln, die sogenannten Laubfresser. Regenwürmer wandern hin und her und hoch und runter und sorgen so dafür, daß die Steinknacker weiter nach unten verdrängt werden oder besser gesagt vordringen und die Laubfresser sich in den oberen Bereichen besser ausbreiten können.

Alle zusammen sorgen dafür, daß alles für ein gesundes Pflanzenwachstum Nötige den Obstbäumen bereitgestellt wird. Das Wunderbare daran ist: dieses System funktioniert im Prinzip von ganz alleine. Ein solchermaßen gesunder Boden besitzt auch die Fähigkeit, einen relativ hohen Schadstoffeintrag, wie beispielsweise in Ballungsräumen komplett abzupuffern, oder sogar die Schadstoffe in ihre ursprünglichen, weniger schädlichen, Bestandteile zu zerlegen.

Allerdings können wir Menschen mit wenigen durchaus üblichen Maßnahmen dieses reichhaltige Leben empfindlich stören oder aber mit einer einfachen sehr effektiven Maßnahme begünstigen.


2. LERNEN SIE LOCKERN OHNE ZU WENDEN - Ein Video:

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Mit der Grabeforke wird in den Boden eingestochen und kurz gezogen, dies kreisförmig um den Baum herum im Abstand von 5-10 cm und im gesamten Kronenbereich. Geben Sie darauf Acht, daß Sie keine starken Wurzeln verletzen. Diese spüren Sie beim Einstechen. Merken Sie sich diese Stellen und gehen Sie hier besonders vorsichtig vor.

Wenn umgegraben wird, oben nach unten und unten nach oben, wird beinah das komplette Bodenleben massakriert. Denn die Steinknacker sterben an der Luft wie ein Fisch ohne Wasser. Die Laubfresser ersticken ihrerseits in den unteren luftarmen Bodenbereichen. Der markante Geruch von frisch umgegrabener Erde ist eigentlich der Geruch eines gigantischen Bakterienfriedhofes.

Kein Wunder, daß Pflanzen in diesem Friedhof schlecht wachsen können, und anfällig
für Krankheiten aller Art werden.


3. Belassen des Baumlaubes unter der Krone
Lassen Sie über Winter das Laub unter den Bäumen liegen.

Wenn alles Laub schon im Herbst entfernt wird, verhungern die Laubfresser und die Regenwürmer. Die Regenwürmer haben so die Gelegenheit, das Laub in den Boden zu ziehen, es wird sofort wieder pflanzenverfügbar. Der Baum speichert im Laub all die Abwehrkräfte, die er zur Abwehr der ihn befallenden Schädlinge und Krankheiten benötigt.

Wenn wir das Laub unter den Bäumen belassen, sind all diese Stoffe bereits im nächsten Jahr wieder verfügbar und können direkt, ohne neu produziert werden zu müssen, wieder aufgenommen werden. Oft sehen gerade unter älteren Bäumen die freigekratzen Böden aus wie im Wattenmeer: überall kleine ringelförmige Häufchen, die Reste der laubsuchenden Regenwürmer. Die meisten Bäume stehen im Rasen oder in der Wiese. Diese werden durch das Laub nicht geschädigt, im Gegenteil, auch sie profitieren von den Regenwürmern. Eher wird das in der kalten Jahreszeit aktivere Moos in seiner Entwicklung behindert. Die Laubschicht ist in dieser Hinsicht nichts anderes als eine Schneedecke, die ja bekanntlich den Boden im Winter vor Kahlfrösten schützt. Gießen der Bäume bei Trockenheit

Gießen Sie Ihre Obstbäume bei länger anhaltender für unsere Breiten untypischer Trockenheit. Speziell die Frühjahrstrockenheiten und Frühjahrshitzeperioden machen den Bäumen zu schaffen, denn in dieser Jahreszeit brauchen sie besonders viel Wasser für den Blattaustrieb, die Blüte und den Fruchtansatz. Ein großer Baum braucht in dieser Zeit mehrere hundert Liter Wasser täglich. Gießen Sie möglichst mit gesammeltem Regenwasser, es kostet nichts und hierin ist alles enthalten, was der Baum braucht. Speichern Sie dieses in großen Gefäßen. Falls Sie noch kein Regenwasser haben: Leitungswasser ist natürlich besser als gar nichts aber zu nährstoffarm und meist zu kalt. Lassen Sie es mindestens einen Tag abstehen, dann
geht es schon besser.

4. Von Wurzel- und Lichtkonkurrenz befreien

Zuguterletzt sei noch auf die Wasserkonkurrenz hingewiesen. Ein Obstbaum in der Nähe von anderen stark saugenden Bäumen kann nicht genügend Wasser bekommen, um gesund zu bleiben und kräftig genug für gute Fruchterzeugung.

In den 60er, 70er und 80er Jahren sind oft sehr Fichten oder ähnliche Nadelgehölze gepflanzt worden. Natürlich behindern diese durch ihr schnelles Wachstum die Obstbäume in der Nähe, die förmlich überwuchert werden. Zugunsten von typischerweise vorhandenen Obstpflanzung werden heutzutage Fällgenehmigungen für Fichten und ähnliche Bäume in der Regel erteilt. Ein von solcher Konkurrenz befreiter Obstbaum braucht meist nur wenige Jahre, um sich zu erholen, selbst wen er schon 80 Jahre alt ist.

Fällen Sie auf keinen Fall unbedacht alte Obstbäume. Die Sichtung solcher Bäume hat schon oft ergeben, daß sie seltene oder einzigartige alte Obstsorten waren. Für alle Bäume, deren Sorte nicht zweifelsfrei bestimmt ist, sollte immer erst die Vermutung gelten, sie könnten die Letzten ihrer Art sein. 200- jährige Birnen, 150- jährige Äpfel, 100- jährige Kirschen und Pflaumen sind eindrucksvolle Bäume, die man nicht überall findet.


Die sieben Jahreszeiten

nach Karl Förster

Die meisten von uns kennen nur vier Jahreszeiten. Was hat es mit den sieben
Jahreszeiten auf sich?

Karl Förster führte die detaillierter Jahresaufteilung, die sieben Jahreszeiten, ein.
Als  engagierter Gärtner, Staudenzüchter, Pflanzenliebhaber, Schriftsteller und Fotograf erkannte er während seiner langjährigen Forschungen, dass es eine Einteilung in 7 Phasen im Jahr sinnvoller und detaillierter ist.

Sein in sieben Phasen aufgeteilter Jahresrhythmus nennt er das Sekundenblatt der Jahreszeitenuhr.

Es wird unterschieden zwischen:

  • Vorfrühling Ende Februar bis Ende März
  • Frühling Anfang April bis Ende Mai
  • Frühsommer Anfang Juni bis Anfang Juli
  • Sommer Anfang Juli bis Ende August
  • Herbst Anfang September bis Ende Oktober
  • Spätherbst Ende Oktober bis Anfang Dezember
  • Winter Anfang Dezember bis Ende Februar

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Karl Förster

Vita K. Förster
Stationen seines Lebens

Sein berühmtes Buch "Der Steingarten der sieben Jahreszeiten" ist eine informative Lektüre für Gartenliebhaber, sein berühmter Steingarten in Bornim-Potsdam ist ein wunderschöner Garten und beliebtes Ausflugsziel.

Der öffentliche Versuchs-, Lehr- und Schaugarten (Karl-Foerster-Garten) und sein Wohnhaus in Bornim steht seit 1981 als Karl-Foerster-Gedenkstätte unter Denkmalschutz und ist seit 1990 Teil des Weltkulturerbes Potsdam-Sanssouci der UNESCO.

 

 

 

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