Unser Konzept
Unser oberstes Arbeitsprinzip ist die Erhaltung und Vitalisierung alter Obstbäume.
Davon ausgehend, daß Obstbäume zwischen 100 -200 Jahre alt werden können, versucht obstbaumschnitt.de möglichst viele alte Obstbaumschätze langfristig vor der Motorsäge zu bewahren. Sogenannte abgängige (sterbende) Bäume können durch den richtigen Schnitt verjüngt und vitalisiert werden, und finden wieder zurück ins blühende Leben.
Die Firmenphilosophie von obstbaumschnitt.de basiert auf der Definition des geschnittenen Obstbaumes als europäischer Bonsai in anderem Maßstab. Wie auch der asiatische Bonsai wird der Obstbaum regelmäßig geschnitten und existiert nur als kulturelle Schöpfung, als durch den Menschen veredelte Natur. Er ist nichts anderes, als ein Bonsai in größerem Maßstab, das 10fache des chinesischen Bonsais und das 40 fache des japanischen Bonsais. Hierbei entwickelt der europäische Obstbaum von seinen Schöpfern meist unbemerkt eine vergleichbare Ästhetik des Knorrigen, des verwachsen, romantisch Schönen. Daß er auch noch die Fähigkeit besitzt, Früchte zu tragen, Menschen mit Nahrung zu versorgen, ist ein weiterer Vorteil.
Unsere Schnitttechnik hat sich über die Jahre sehr gut bewährt und wir konnten so viele Bäume retten, die Früchte qualitativ und quantitativ verbessern, verkümmerte Bäume wiederbeleben und ihnen zu neuer Vitalität verhelfen.
Neben den speziellen Techniken im Schnitt und Schnittzeitpunkt ist ein wichtiges Element, daß wir uns regelmäßig und langfristig, anfangs durchschnittlich zweimal jährlich um die Bäume kümmern.
Um effizient und kostenorientiert arbeiten zu können, stellen wir je nach Gebiet Touren zusammen. Somit fallen zusätzliche Fahrtkosten und unnötige Wege weg.
Bei Vorbesichtigungen und zum ersten Kennenlernen kommen wir gerne auf unseren Touren bei Ihnen vorbei, eine extra Anfahrt ist nur in Sonderfällen oder bei größeren Pflanzungen möglich.
Wir fahren Touren
Obstbaumerhaltung
Sieben Gründe, einen Obstbaum nicht zu fällen:
Wir glauben, dass die meisten Bäume nicht gefällt werden müssen.
1. "Der Obstbaum ist schon zu alt."
Obstbäume
können sehr alt werden. Birnen können 200 Jahre, Äpfel 150, Pflaumen
und Kirschen 120 Jahre alt werden. In "Menschenalter" gerechnet
ist ein 80-jähriger Obstbaum gerade mal 35 bis 55 Jahre. Wenn ein
Obstbaum an seine Altersgrenze stößt, ist er meist ein sehr schöner
alter und majestätischer Baum. Es überrascht immer wieder, wie schnell
und leicht sogenannte vergreiste Bäume, solche die kaum noch
Jahrestriebe machen, nur noch viele sehr kleine Früchte erzeugen, durch
einen moderaten Winterschnitt über mehrere Jahre wieder ins blühende
Leben zurückgeholt werden können.
2. "Der Obstbaum ist krank."
Kein Grund zum Fällen, sondern Zeit für ein paar Fragen.
Welche
Krankheit hat der Baum? Warum ist der Baum krank? Wie kann der Baum
gestärkt werden, damit er sich gegen Krankheit zur Wehr setzen kann? In
einigen Fällen gehört eine Krankheit sogar zum Baum, wie bei manchen
Apfelsorten der Baumkrebs. Und nicht selten kann man gegen
Baumkrankheiten fachgerecht vorgehen.
Obstbaumkrebs - ein Video:
3. "Der Obstbaum ist verschnitten."
Das kriegen wir wieder hin. Sie haben sehr schlechte Erfahrungen
gemacht? Leider sind manche Bäume so unsachgemäss geschnitten worden,
daß sie für immer ruiniert erscheinen. Aber in einigen Jahren können wir
die meisten Verunstaltungen wieder korrigieren. Der Baum wird
vielleicht nicht mehr so schön, wie er mal war, aber speziell Apfelbäume
können einiges aushalten.
4. "Der Obstbaum trägt nicht."
Das kann
schon sein. Hat aber meist Gründe, die nichts mit dem Baum zu tun haben.
Vielleicht war es während der Blüte zu kalt, die wenigen Bienen
schafften die Befruchtung nicht. In manchen Jahren blüht der Baum etwas
zu früh oder zu spät. In den letzten Jahren machte vielleicht die
Trockenheit dem Baum zu schaffen. Gibt es Fichten oder Birken oder
andere "pumpende" Bäume in der Nähe, die alles Wasser weggesogen haben?
Es gibt viele Möglichkeiten, fragen Sie uns.
5. "Der Obstbaum ist hohl."
Deswegen
muss er nicht gefällt werden. Alle wichtigen Lebensfunktionen des Baumes
verlaufen in den äußeren Stammbereichen. Auch ein hohler Baum kann
stabil sein. Denken Sie an ein Kantholz von 10cm mal 10cm, dann merken
Sie wieviel gesundes Holz Ihr Baum tatsächlich noch hat. Und die
Stabilität von rohrförmigen Gegenständen ist bestens bekannt. Gern
prüfen wir Ihre Bäume auf Stabilität! Im Zweifel müssen hohle Bäume in
der Krone rechtzeitig entlastet werden.
6. "Der Obstbaum ist tot."
Auch
hier gilt: Er muß nicht gefällt werden. Ein toter Baum kann als
Nistplatz für viele Tiere dienen. In der japanischen Gartenkunst werden
tote Bäume wegen ihrer Schönheit jahrelang stehen gelassen und sogar mit
aufwändigen Bambusgestellen abgestützt, damit sie nicht umfallen
können. Allerdings, wenn es Ihr Auge stört, oder wenn Sie das Holz
benötigen, fällen wir ggf. auch einen Baum.
7. "Der Obstbaum trägt zuviel"
Das kann
ebenfalls sein. Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, das Fallobst zu
versaften. Die modernen mobilen Hydropressen ermöglichen ein schnelles
unkompliziertes Verwandeln in köstlichen Saft. Oder lassen Sie doch die
Früchte den Vögeln oder geben Sie sie auf den Kompost. In Ausnahmefällen
können wir den Baum so schneiden, daß er erstmal nicht mehr trägt.